Der IJS e.V. entwickelt und fördert individuelle Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Neben trägereigenen Projekten unterstützt der Verein pädagogische Fachkräfte, Jugendhilfeträger, Initiativen oder auch Stiftungen praxisnah durch Konzeptentwicklung, Erfahrungsaustausch und Publikationen. Darüber hinaus hat der IJS e.V. es sich zur Aufgabe gemacht, die konzeptionelle Idee der Individualpädagogik in vielfältiger Weise zu fördern und zu verbreiten u.a. durch Schulungen, Fortbildungen und die Produktion von Kurzfilmen, die die verschiedenen Aspekte der Individualpädagogik in Theorie und Praxis beleuchten.
News
Aus der Spur gekommen
Die SGB VIII Reform –
Folgen für die individualpädagogische Arbeit
Ein IJS e.V. Film unter Beteiligung von
Prof. Dr. Michael Macsenaere
IKJ Institut für Kinder- und Jugendhilfe
Michael Karkuth
Wellenbrecher e.V.
AIM Bundesarbeitsgemeinschaft Individualpädagogik e.V.
Peter Pesch
Geschäftsführer WIR Kinder- und Jugendhilfe gGmbH
Jens Dreger
Sirius Jugendhilfe gGmbh
Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e. V.
Christine van der Koelen
Geschäftsführerin Trotzdem e.V.
In unserem neuen Film haben wir Fachleute aus Praxis und Forschung befragt, wo genau die Probleme liegen und welche Folgen die Novellierung für die individualpädagogische Arbeit hat. Wir möchten damit zur laufenden Diskussion um die im SGB VIII festgelegten Rahmenbedingungen beitragen, damit die individualpädagogischen Träger auch in Zukunft ihre wichtige Rolle in der Jugendhilfe ausfüllen können.
Allen Jugendhilfeträgern und engagierten Fachkräften, die sich mit der Novellierung des SGB VIII befassen (müssen), bieten wir den Film zur kostenfreien Nutzung an.
Die Bundesregierung hat in diesem Jahr eine Novellierung des SGB VIII für Kinder- und Jugendhilfe verabschiedet.
Im Kern sind die Veränderungen zu begrüßen, besonders im Hinblick auf den Kinderschutz, sowie die Stärkung von Inklusion und Partizipation. Doch schauen wir auf Details, wird deutlich, dass diese Reform für die betroffenen Kinder und Jugendlichen mit massiven Nachteilen einhergeht.
Einige Neuregelungen belasten die Handlungsfähigkeit der Jugendhilfeträger derart, dass bestimmte Hilfsangebote praktisch nicht mehr umgesetzt werden können. Besonders betroffen sind Betreuungen im Ausland. Das Konsultationsverfahren nach Brüssel II a/b versagt in der Praxis und steht somit im Widerspruch zu den Notwendigkeiten der individualpädagogischen Jugendhilfe.

Frisch gedruckt
Die Reise des kleinen Bären von Carmen Schmidt
Im Corona-Lockdown war es für viele Pädagogen eine große Herausforderung, mit ihren Betreuten in Kontakt zu bleiben. Unsere geschätzte Kollegin Carmen Schmidt hat, um die Verbindung zu der 9-jährigen Matilda nicht abreißen zu lassen, Woche für Woche kurze Geschichten entwickelt, sie aufwendig bebildert und via Messenger-Dienst an das Mädchen geschickt. Zusammen durchleben sie die Abenteuer des kleinen Bären auf der Reise zum Nordpol, finden neue Freunde und gegenseitige Unterstützung in der Gemeinschaft. Unterdessen spiegelt die Geschichte die zunehmend enge Beziehung zwischen ihr und der jungen Betreuten wider. Ein Beispiel, das zeigt, wie in der individualpädagogischen Jugendhilfe auch in schwierigen Zeiten durch Ideenreichtum, Kreativität und Engagement neue Wege beschritten werden können, die genau auf den Bedarf der jungen Menschen zugeschnitten sind.
Der IJS e.V. hat die einzelnen Episoden nun gesammelt und in einer auf 500 Exemplare limitierten Sonderbuchedition veröffentlicht. Jedes einzelne Buch ist handnummeriert und von der Autorin signiert.
Die Individualpädagogik als echte Alternative
Kinder und Jugendliche sind zuweilen Leidtragende familiärer oder auch gesellschaftlicher Umstände. Es fehlt an Unterstützung und Förderung, verlässlichen Bindungen und Vorbildern. Sie werden auffällig und entziehen sich der Ansprache von Erwachsenen. Die Jugendämter und die öffentlichen Träger bieten eine Reihe von Unterstützungsangeboten, doch für einige junge Menschen sind diese traditionellen Regelangebote nicht passgenau oder sie verweigern deren Annahme. Die Jugendlichen drohen abzurutschen und auszubrechen. Spätestens an diesem Punkt hat sich die Individualpädagogik immer wieder als wertvolle Alternative gezeigt, da jedes Betreuungskonzept auf den genauen Bedarf der jungen Menschen ausgerichtet ist, ein Unikat mit dem Blick auf vorhandene Ressourcen mit hoher Beziehungskontinuität und Belastbarkeit.
Kurzfilme
Die neue Serie von dokumentarischen Kurzfilmen lässt Betreuerinnen, ehemals betreute Jugendliche, Koordinatoren, Geschäftsführer, Vordenkerinnen und Pioniere zu Wort kommen. Die Individualpädagogik wird darin trägerübergreifend, facettenreich und umfassend vermittelt. Dabei soll niemandem ein Denkmal errichtet werden, sondern realistisch und mit der nötigen Distanz ein Gesamtbild entstehen. Durch Interviews, Gespräche und Einblicke wird deutlich, weshalb die Individualpädagogik eine sinnvolle Alternative ist.
Folge 1: Das muss alles perfekt sein
Unser filmischer Blick richtet sich auf die Diplom Sozialpädagogin Hanna Brinkert, die gemeinsam mit ihrem Mann Jugendliche stationär betreut. Sie war viele Jahre als Koordinatorin in der Jugendhilfe tätig und arbeitet in zweiter Generation als Individualpädagogin.
Folge 2: Antoine
Der Jugendliche Antoine geriet in jungen Jahren in eine Abwärtsspirale. In seiner aussichtslosen Situation konnte er sich auf ein Jugendhilfeangebot einlassen. In dem Film schildert der Jugendliche seine Erfahrungen.
Erklärfilme
Systemsprenger ist großes Kino, doch wie sieht die Basisarbeit aus?
Die Individualpädagogik ist eine etablierte Hilfeform mit dem Ziel der Entwicklung von persönlichen Perspektiven zur Überleitung in einen sicheren und stabilen Lebensmittelpunkt. Der professionelle pädagogische Rahmen ist dabei geprägt von Flexibilität, Ausdauer, Erfahrung und Empathie. Doch was heißt das genau und wie lässt sich die Idee in der Praxis umsetzen? Antworten darauf geben unsere animierten Erklärfilme, die die Arbeit unserer Kollegen und Kolleginnen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchten und erläutern.
Unsere Erklärfilme finden hohen Zuspruch.
Mehr als 20.000 Interessenten haben die 4 Filme auf Youtube gesehen.
Individualpädagogik – eine echte Alternative
Welche Chancen bietet der Beruf für die pädagogischen Fachkräfte?
Individualpädagogische Hilfen zur Erziehung in der Praxis
Wie sind die Abläufe im Hinblick auf Steuerung, Kontrolle und Qualitätssicherung?
Werkzeuge für Koordinatorinnen und Koordinatoren
Welche Rolle spielen die Koordinatoren in der Kinder- und Jugendhilfe?
Neue Perspektiven
Warum lassen sich Jugendliche auf eine individualpädagogische Hilfe im In- oder Ausland ein?
Jugendhilfeträger, Stiftungen, Initiativen oder engagierte Privatpersonen sind eingeladen, diese Erklärfilme kostenfrei herunterzuladen und für Schulungen, Akquise, Publikationen etc. zu nutzen und öffentlich einzusetzen.
Projekte
Tagaktiv
Ein Integrationsprojekt

Seit 2017 betreut der IJS e.V. im Rahmen seines Tagaktiv Projektes Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in einer städtischen Unterkunft für geflüchtete Familien. Wochentäglich werden, zum Teil traumatisierte, junge Menschen durch ein Team aus Künstlern und Pädagogen betreut: Mit Musik-, Kunst- und Spielangeboten. Kurzausflüge in die Umgebung gehören ebenso zum Programm wie Hausaufgabenhilfe und bedarfsgerechte Unterstützungsangebote für die Teilnehmenden und deren Familien.
Das Projekt wird überwiegend durch IJS e.V. und Kinderstern e.V. finanziert.
Nachtaktiv
Kampfkunst, Selbstverteidigung und bedarfsgerechte Pädagogik
Das Projekt Nachtaktiv bietet Jugendlichen ab 16 Jahren ein Betreuungsangebot mit individualpädagogischer Kontur in Form eines Fitness- und Selbstverteidigungstrainings in den Abendstunden an, das von ausgebildeten Sportlern und pädagogischen Fachkräften begleitet wird.
Mit einer Abwechslung aus Zirkeltraining, Kampfkunsttechniken, Rollenspielen in Gefahrensituationen und Reflexionen wird das Selbstvertrauen gestärkt, die Konfliktfähigkeit gefördert und die Wachsamkeit sensibilisiert. Der Kontakt zu den jungen Menschen wird aufgebaut und eine Vertrauensbasis geschaffen.
Dieses Projekt wird ausschließlich aus Mitteln des IJS e.V. finanziert, öffentliche Zuschüsse fließen nicht.
Das Projekt „Nachtaktiv“ findet aktuell nicht statt.
BeeBob Hilft e.V.
Ein Kinder- und Jugendhilfeprojekt in Kambodscha

Seit 2010 unterstützt der Meerbuscher Verein BeeBob Hilft e.V. Kinder in Thalaborivat, einem kleinen Dorf am Ufer des Mekongs im Norden Kambodschas. Die Kinder leben auf einem Grundstück von BeeBob Hilft e.V. in zwei großen Wohnhäusern mit ihren Hauseltern. Bevor vor zehn Jahren BeeBob Hilft e.V. gegründet wurde, lebten die Kinder alleine und ohne Unterstützung in einem Verschlag im Wald. Sie gingen nicht in den Unterricht, hatten kein fließendes Wasser und zu wenig Essen.
Da es dem IJS e.V. gemäß seiner Satzung möglich ist, auch gemeinnützige Projekte im Ausland zu unterstützen, kooperiert und unterstützt der IJS e.V. seit 2021 BeeBob Hilft e.V. Der Fokus dieses Angebotes liegt dabei auf einer individualpädagogischen Ausrichtung.
Mit der Kooperation möchten die beiden im Raum Düsseldorf angesiedelten Vereine die lokale Vernetzung in Sachen Kinder-und Jugendhilfe voranbringen, sich bei ihrer Arbeit unterstützen und voneinander lernen.
Tochtergesellschaften
In Kooperation mit phöinix e.V. hat der IJS e.V. zwei individualpädagogische Jugendhilfeträger ins Leben gerufen; ensemble gGmbH und die WIR Kinder- und Jugendhilfe gGmbH . Beide Träger sind gemeinnützige Gesellschaften und arbeiten sowohl im In- wie auch im europäischen Ausland:
Die Grundlage des pädagogischen Angebotes der WIR Kinder- und Jugendhilfe gGmbH ist die bedingungslose Annahme, die Akzeptanz und die Wertschätzung der jungen Menschen, die aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten im Rahmen klassischer Angebotsformen kaum erreichbar erscheinen. Der Düsseldorfer Träger erschließt mit seinen professionellen ambulanten und stationären Angebotsformen Erfahrungsräume, in denen die Kinder und Jugendlichen ihre Potentiale und Ideen mit einbringen und gestalten können, um sie bei der Entwicklung einer bedarfsgerechten Perspektive zu unterstützen.
Die ensemble gGmbH, mit Sitz in Deutschland und Luxemburg, bietet Jugendlichen, die sowohl in der Herkunftsfamilie als auch in Regelangeboten der Jugendhilfe nicht mehr erreicht werden können, bedarfsorientierte Hilfsangebote. Der Schwerpunkt des Trägers sind langfristig angelegte stationäre Projektstellen mit ausgewählten pädagogischen Fachkräften sowie Anschlussmaßnahmen und Nachbetreuungen beim Transfer in den Alltag.
In Australien war die Individualpädagogik lange eine unbekannte Form der Jugendhilfe. Der IJS e.V. konnte dank seines internationalen Netzwerkes auch in Australien Partner finden, die diese spezifische Grundhaltung verstanden und verinnerlicht haben, um den Jugendhilfeträger PIC Ltd mit Sitz in New South Wales in 2016 zu gründen. Der IJS e.V., als inhaltlicher und finanzieller Partner, berät und unterstützt den neu gegründeten Träger vor Ort und organisiert Schulungsreisen, Praxisaufenthalte und Workshops für die Kolleginnen aus Downunder in Deutschland.