Der IJS e.V. entwickelt und fördert individuelle Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Neben trägereigenen Projekten unterstützt der Verein pädagogische Fachkräfte, Jugendhilfeträger, Initiativen oder auch Stiftungen praxisnah durch Konzeptentwicklung, Erfahrungsaustausch und Publikationen. Darüber hinaus hat der IJS e.V. es sich zur Aufgabe gemacht, die konzeptionelle Idee der Individualpädagogik in vielfältiger Weise zu fördern und zu verbreiten u.a. durch Schulungen, Fortbildungen und die Produktion von Kurzfilmen, die die verschiedenen Aspekte der Individualpädagogik in Theorie und Praxis beleuchten.
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Individualpädagogik – Alleinstellungsmerkmale und Wirkfaktoren (6:25 min)
Im Kontext anhaltender fachlicher Diskussionen – etwa rund um das reformierte SGB VIII, gestiegene Anforderungen an Qualitätssicherung sowie sich wandelnde gesellschaftliche Rahmenbedingungen – möchten wir einen weiteren trägerübergreifenden Beitrag zur Transparenz und Verständlichkeit der Individualpädagogik leisten.
Wir freuen uns daher sehr, unseren neuen animierten Kurzfilm präsentieren zu können, in dem Prof. Dr. Macsenaere (IKJ, Essen) zentrale Wirkfaktoren und Alleinstellungsmerkmale der Individualpädagogik wissenschaftlich fundiert und zugleich anschaulich erläutert. Der Film eignet sich sowohl zur internen fachlichen Auseinandersetzung als auch für Präsentationen, Fortbildungen oder den Einsatz in Studium bzw. Ausbildung und ist eine kompakte, leicht zugängliche Einführung für neue Fachkräfte, interessierte Studierende oder die breite (Fach-) Öffentlichkeit.
Wir laden Sie herzlich ein, den Film sowie das Sketchnote-Poster kostenfrei herunterzuladen, zu nutzen, weiterzugeben und in Ihre Arbeit zu integrieren – als Impuls, Diskussionsgrundlage oder zur Inspiration.
Am 23. September präsentiert der IJS e.V., vertreten durch die Autoren, den Film auf der vom Bundesverband für Individual- und Erlebnispädagogik und dem Institut für Kinder- und Jugendhilfe organisierten Fachtagung in Frankfurt a. M.: https://ikj-akademie.de/veranstaltung/individualpaedagogik-neue-wege-fuer-herausfordernde-faelle-in-der-jugendhilfe/
Mit viel Pioniergeist und Enthusiasmus haben wir in den 1990er Jahren im Jugendhilfebereich für eine Aufbruchstimmung gesorgt und sind mit der Idee der Individualpädagogik neue und unkonventionelle Wege gegangen. Heute belegen unabhängige Studien den enormen Erfolg dieses Ansatzes – pädagogisch und volkswirtschaftlich.
Die Individualpädagogik hat im Laufe der Zeit einige Wellen mitgemacht – sei es durch die Novellierung des SGB VIII, die Forderung nach mehr Transparenz und Kontrolle, oder personelle und gesellschaftliche Veränderungen. All diese Einflüsse erfordern die stetige inhaltliche und konzeptionelle Weiterentwicklung der Jugendhilfeträger. Zur trägerübergreifenden Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen, sowie für die interessierte Öffentlichkeit, stellen wir vier Erklärfilme vor, die Aspekte der Individualpädagogik in Theorie und Praxis beleuchten. Der IJS e.V. hat dafür einen eigenen YouTube-Kanal eingerichtet. Zudem besteht die Möglichkeit, die Kurzfilme kostenfrei von unserer Internetseite herunterzuladen.
Die Filme können zur Betreuerakquise, für Präsentationen oder Fortbildungen eingesetzt werden, sowie für Studierende zur Einführung in die Individualpädagogik und zur vertiefenden Diskussion.
Wir hoffen, dass durch unsere gemeinsame Arbeit viele Kinder und Jugendliche eine Chance bekommen, ihre individuelle Lebensperspektive zu entwickeln, ihr Potential zu entfalten und auf eigenen Beinen stehen zu können.

Impulsveranstaltung in der Theater Kantine
Die erste Impulsveranstaltung in der Düsseldorfer Theater Kantine ist nun Geschichte und wir freuen uns sehr über die große Resonanz und die vielen positiven Rückmeldungen.
Gezeigt wurden zwei dokumentarische Kurzfilme über den heute 28jährigen Samy. Der erste TeilSo lange bleibe ich aber nicht , entstand 2011 Jahren während eines individualpädagogischen Reiseprojektes an der Ostsee, die zweite EpisodeDa bin ich ganz ich dokumentiert nun die Entwicklung bis heute. Wir haben Samy nach 13 Jahren in seiner Heimatstadt Duisburg wiedergetroffen und einige gemeinsame Tage mit offenen und ehrlichen Gesprächen vor der Kamera verbracht. Wie relevant waren die angebotenen Hilfen in seinem Leben? Welche Entscheidungen waren richtig, welche falsch, wo steht er heute? Ein Link zum Film s. u.
Mit einer sehr empathischen und wertschätzenden Einführung hat Prof. Dr. Macsenaere vom Institut für Kinder- und Jugendhilfe, Mainz die Kurzfilme wissenschaftlich und in den Gesamtkontext der individualpädagogischen Idee vorab für alle Zuschauer einordnen können.
Im Anschluss an die Filmvorführungen bot sich allen Gästen die Möglichkeiten zu informellen Gesprächsrunden mit den damals verantwortlichen Koordinatorinnen aus In- und Ausland, sowie Betreuern und Sachbearbeitern aus den Jugendämtern, um konkrete Information aus der Praxis, über Abläufe, Struktur oder auch inhaltliche Ausrichtungen der passgenauen Hilfen bekommen zu können.
Wir möchten uns bei unseren Partnern, der Hochschule Düsseldorf, WIR Kinder- und Jugendhilfe, AIM und dem Institut für Kinder- und Jugendhilfe noch einmal recht herzlich für die harmonische Zusammenarbeit und die inhaltliche Unterstützung bedanken.

Die Individualpädagogik als echte Alternative
Kinder und Jugendliche sind zuweilen Leidtragende familiärer oder auch gesellschaftlicher Umstände. Es fehlt an Unterstützung und Förderung, verlässlichen Bindungen und Vorbildern. Sie werden auffällig und entziehen sich der Ansprache von Erwachsenen. Die Jugendämter und die öffentlichen Träger bieten eine Reihe von Unterstützungsangeboten, doch für einige junge Menschen sind diese traditionellen Regelangebote nicht passgenau oder sie verweigern deren Annahme. Die Jugendlichen drohen abzurutschen und auszubrechen. Spätestens an diesem Punkt hat sich die Individualpädagogik immer wieder als wertvolle Alternative gezeigt, da jedes Betreuungskonzept auf den genauen Bedarf der jungen Menschen ausgerichtet ist, ein Unikat mit dem Blick auf vorhandene Ressourcen mit hoher Beziehungskontinuität und Belastbarkeit.
Projekte
Projekte in Südostasien
Der IJS e.V. hat seit dem Jahre 2024 seine Aktivitäten entsprechend der Leitidee „Verbreitung der Idee der Individualpädagogik“ räumlich ausgeweitet. Ziel war und ist es, Kinder und Jugendliche in Südostasien zu begleiten. Dies geschieht insbesondere durch individualpädagogische Ansätze, die auf eine nachhaltige Förderung ihrer persönlichen und schulischen Entwicklung abzielen.
Im Fokus stehen Maßnahmen zur Verbesserung der allgemeinen individuellen Erziehung und der Entwicklung von Bildungschancen, der Absicherung einer gesunden Ernährung sowie Perspektivenentwicklung für jedes einzelne Kind und jeden einzelnen Jugendlichen in einem oft schwierigen sozialen Umfeld, mit oft traumatisierten biographischen Erfahrungen.
Die ersten Kontakte zu einzelnen Personen wurden schon Jahre vorher geknüpft und so entstanden 2024 erste vielversprechende Kooperationen mit folgenden gemeinnützigen Organisationen in Thailand:
Child’s Dream Foundation, Chiang Mai
Die 2003 gegründete Stiftung widmet sich der Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in den Mekong-Regionen – insbesondere in Myanmar, Laos, Kambodscha und Nordthailand. Child’s Dream errichtet Schulen, fördert Gesundheitsprojekte und vergibt Stipendien für benachteiligte Jugendliche. Ihre Arbeit zeichnet sich durch hohe Transparenz, lokale Verankerung und nachhaltige Wirkung aus.
Volunteers Without Borders, Mae Aei, Chiang Mai Province
Diese Organisation setzt sich für Bildung, Umweltbewusstsein und die Entwicklung ländlicher Gemeinden in Nordthailand ein. In enger Zusammenarbeit mit lokalen Schulen und Behörden unterstützt Volunteers Without Borders benachteiligte Kinder und organisiert Freiwilligenprojekte mit Schulen in der Umgebung. Weiterhin betreibt die Charity das „Thomas House“, ein Projekt, wo bis zu 20 Kinder -auch mit einem mehrfachen Handikap – betreut und beschult werden.
Yuvabadhana Foundation, Bangkok
Die Yuvabadhana Foundation wurde 1993 gegründet und fokussiert sich auf Bildungsförderung und soziale Integration von Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten Verhältnissen in Thailand. Die Stiftung arbeitet eng mit öffentlichen Schulen zusammen und vergibt Stipendien, die jungen Menschen eine schulische oder berufliche Ausbildung ermöglicht.
Food for Good
Neben den Bildungsaktivitäten zählt auch das Ernährungsprogramm „Food for Good“ zu den Angeboten der Yuvabadhana Foundation. Hierbei steht der Zugang zu nährstoffreichen Mahlzeiten und das individuelle Training eines jedes einzelnen Kindes im Mittelpunkt. Seit seiner Gründung im Jahr 2014 hat „Food for Good“ das Leben von 23.790 Kindern an 252 Schulen in 61 Provinzen Thailands nachhaltig verändert.
Mit allen drei Organisationen konnten Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen werden. Ziel dieser Kooperationen ist es, bestehende Projekte zu unterstützen, aber auch neue pädagogische Impulse einzubringen – etwa durch die Entwicklung individualpädagogischer Angebote, die auf die lokalen Bedingungen in Thailand zugeschnitten sind.
Ein Team des IJS e.V. reiste im Dezember 2024 nach Thailand, um die Partnerschaft vor Ort persönlich zu vertiefen, neue Kontakte zu den Verantwortlichen zu knüpfen und einen partnerschaftlichen Prozess der Zusammenarbeit zu entwickeln. Es wurden vertiefte Einblicke in die Projektarbeit gewonnen und Vertrauen durch direkte Begegnungen gestärkt.
Die Reise diente neben der fachlichen Vernetzung, auch der Bedarfsanalyse und der Entwicklung von Kommunikationsstrukturen.
Tagaktiv
Ein Integrationsprojekt

Seit 2017 betreut der IJS e.V. im Rahmen seines Tagaktiv Projektes Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in einer städtischen Unterkunft für geflüchtete Familien. Wochentäglich werden, zum Teil traumatisierte, junge Menschen durch ein Team aus Künstlern und Pädagogen betreut: Mit Musik-, Kunst- und Spielangeboten. Kurzausflüge in die Umgebung gehören ebenso zum Programm wie Hausaufgabenhilfe und bedarfsgerechte Unterstützungsangebote für die Teilnehmenden und deren Familien.
BeeBob Hilft e.V.
Ein Kinder- und Jugendhilfeprojekt in Kambodscha

Seit 2010 unterstützt der Meerbuscher Verein BeeBob Hilft e.V. Kinder in Thalaborivat, einem kleinen Dorf am Ufer des Mekongs im Norden Kambodschas. Die Kinder leben auf einem Grundstück von BeeBob Hilft e.V. in zwei großen Wohnhäusern mit ihren Hauseltern. Bevor vor zehn Jahren BeeBob Hilft e.V. gegründet wurde, lebten die Kinder alleine und ohne Unterstützung in einem Verschlag im Wald. Sie gingen nicht in den Unterricht, hatten kein fließendes Wasser und zu wenig Essen.
Der IJS e.V. kooperiert und unterstützt BeeBob Hilft e.V. seit 2021. Der Fokus dieses Angebotes liegt dabei auf einer individualpädagogischen Ausrichtung.
Mit der Kooperation möchten die beiden im Raum Düsseldorf angesiedelten Vereine die lokale Vernetzung in Sachen Kinder-und Jugendhilfe voranbringen, sich bei ihrer Arbeit unterstützen und voneinander lernen.
Kurzfilme
Die neue Serie von dokumentarischen Kurzfilmen lässt Betreuerinnen, ehemals betreute Jugendliche, Koordinatoren, Geschäftsführer, Vordenkerinnen und Pioniere zu Wort kommen. Die Individualpädagogik wird darin trägerübergreifend, facettenreich und umfassend vermittelt. Dabei soll niemandem ein Denkmal errichtet werden, sondern realistisch und mit der nötigen Distanz ein Gesamtbild entstehen. Durch Interviews, Gespräche und Einblicke wird deutlich, weshalb die Individualpädagogik eine sinnvolle Alternative ist.
Folge 4: Da bin ich ganz ich
Der heute 28-jährige Samy wurde als Jugendlicher individualpädagogisch begleitet und hat Reise- und Auslandsprojekte durchlaufen.
Im Film blickt er als Erwachsener zurück auf seinen Weg. Wie hat er seine Jugend erlebt? Was haben ihm die angebotenen Hilfen gebracht?
Und die wichtigste Frage: Wo steht er heute?
Folge 3: Aus der Spur gekommen
Die Bundesregierung hat eine Novellierung des SGB VIII verabschiedet. Im Kern sind die Veränderungen zu begrüßen, doch schauen wir auf Details, wird deutlich, dass diese Reform für die individualpädagogische Arbeit mit massiven Nachteilen einhergeht. Ein Film unter Beteiligung von Prof. Dr. Michael Macsenaere (IKJ), Michael Karkuth, (AIM), Peter Pesch (WIR Kinder- und Jugendhilfe), Jens Dreger (be), Christine van der Koelen (Trotzdem e.V.)
Allen Jugendhilfeträgern und engagierten Fachkräften, die sich mit der Novellierung des SGB VIII befassen (müssen), bieten wir den Film zur kostenfreien Nutzung an.
Folge 2: Antoine
Der Jugendliche Antoine geriet in jungen Jahren in eine Abwärtsspirale. In seiner aussichtslosen Situation konnte er sich auf ein Jugendhilfeangebot einlassen. In dem Film schildert der Jugendliche seine Erfahrungen.
Folge 1: Das muss alles perfekt sein
Unser filmischer Blick richtet sich auf die Diplom Sozialpädagogin Hanna Brinkert, die gemeinsam mit ihrem Mann Jugendliche stationär betreut. Sie war viele Jahre als Koordinatorin in der Jugendhilfe tätig und arbeitet in zweiter Generation als Individualpädagogin.
Erklärfilme
Systemsprenger ist großes Kino, doch wie sieht die Basisarbeit aus?
Die Individualpädagogik ist eine etablierte Hilfeform mit dem Ziel der Entwicklung von persönlichen Perspektiven zur Überleitung in einen sicheren und stabilen Lebensmittelpunkt. Der professionelle pädagogische Rahmen ist dabei geprägt von Flexibilität, Ausdauer, Erfahrung und Empathie. Doch was heißt das genau und wie lässt sich die Idee in der Praxis umsetzen? Antworten darauf geben unsere animierten Erklärfilme, die die Arbeit unserer Kollegen und Kolleginnen aus unterschiedlichsten Blickwinkeln beleuchten und erläutern.
Individualpädagogik – eine echte Alternative
Welche Chancen bietet der Beruf für die pädagogischen Fachkräfte?
Individualpädagogische Hilfen zur Erziehung in der Praxis
Wie sind die Abläufe im Hinblick auf Steuerung, Kontrolle und Qualitätssicherung?
Werkzeuge für Koordinatorinnen und Koordinatoren
Welche Rolle spielen die Koordinatoren in der Kinder- und Jugendhilfe?
Neue Perspektiven
Warum lassen sich Jugendliche auf eine individualpädagogische Hilfe im In- oder Ausland ein?
Partnerschaften
In Kooperation mit phöinix e.V hat der IJS e.V. einen individualpädagogischen Jugendhilfeträger ins Leben gerufen; ensemble gGmbH. Dieser Träger ist eine gemeinnützige Gesellschaft und arbeitet sowohl im In- wie auch im europäischen Ausland:
Die ensemble gGmbH, mit Sitz in Deutschland und Luxemburg, bietet Jugendlichen, die sowohl in der Herkunftsfamilie als auch in Regelangeboten der Jugendhilfe nicht mehr erreicht werden können, bedarfsorientierte Hilfsangebote. Der Schwerpunkt des Trägers sind langfristig angelegte stationäre Projektstellen mit ausgewählten pädagogischen Fachkräften sowie Anschlussmaßnahmen und Nachbetreuungen beim Transfer in den Alltag.
In Australien war die Individualpädagogik lange eine unbekannte Form der Jugendhilfe. Der IJS e.V. konnte dank seines internationalen Netzwerkes auch in Australien Partner finden, die diese spezifische Grundhaltung verstanden und verinnerlicht haben, um den Jugendhilfeträger PIC Ltd mit Sitz in New South Wales in 2016 zu gründen. Der IJS e.V., als inhaltlicher und finanzieller Partner, berät und unterstützt den Träger vor Ort und organisiert Schulungsreisen, Praxisaufenthalte und Workshops für die Kolleginnen aus Downunder in Deutschland.









